Schon gewusst?

Am 6. Juni dieses Jahres senkte die Europäische Zentralbank den Hauptrefinanzierungssatz (Leitzins) um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent. Das war die erste Senkung nach einer Phase von Zinserhöhungen, die im Juli 2022 begann. Auf festverzinsliche Wertpapiere wirkte sich diese Entscheidung positiv aus. Denn bei Anleihen verhält sich der Kurs umgekehrt zu den Zinsen. Als Faustregel gilt: Bei sinkenden Zinsen steigen die Kurse des festverzinslichen Wertpapiers. Dann bieten bereits am Markt befindliche Anleihen nämlich eine höhere Verzinsung als jene festverzinslichen Wertpapiere, die nach der Zinssenkung auf den Markt kommen. Damit werden die höher verzinsten Anleihen wertvoller – deren Kurs steigt.

Das ist auch für Anleger, die in Anleihefonds investiert sind, von Bedeutung. Denn erstens profitieren Fonds mit höher verzinslichen Anleihen im Bestand von einer Zinssenkung – wie beschrieben – in Form steigender Kurse. Zweitens verlieren Bankeinlagen, wie das Tagesgeldkonto, bei sinkenden Zinsen an Attraktivität, weil deren Verzinsung zurückgeht. Damit werden Anleihefonds, die zusätzlich zur laufenden Verzinsung Kursgewinne bieten können, zu einer attraktiveren Alternative. Und drittens kann ein Fondsmanager sein Portfolio nach verschiedenen Anleihen und Anleihearten diversifizieren. Da diese jeweils unterschiedliche Ertragschancen in einem Umfeld sinkender Zinsen aufweisen, kann das aktive Management des Fonds so zu zusätzlichen Erträgen führen. Anleihefonds bieten also zahlreiche Chancen, um bei sinkenden Zinsen eine höhere Rendite zu erzielen.