Schon gewusst?

Immer wieder haben erfolgreiche Investoren wertvolle Lektionen für uns parat. Einer dieser Großen war André Kostolany, der 1999 verstorbene Börsen-Altmeister. Sein einfacher Rat an Anleger lautete: „Kaufe Aktien und nimm Schlaftabletten.“ Klingt ungewöhnlich, oder? Doch dahinter steckt eine tiefere Weisheit. André Kostolany wusste, dass die Zeit an der Börse für den Anleger arbeitet. Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn man zum Beispiel in Investmentfonds investiert und sie langfristig hält, profitiert man in der Regel von den langfristigen Entwicklungen des Marktes und zusätzlich von einer Risikostreuung durch Diversifikation. Die täglichen Schwankungen und der kurzfristige Lärm sollten den Anleger nicht aus der Ruhe bringen. Warum also Schlaftabletten? André Kostolany meinte damit, dass sich der Investor nicht von den täglichen Nachrichten und kurzfristigen Trends beeinflussen lassen sollte. Stattdessen sollte man ruhig schlafen können, während die Investitionen im Hintergrund für einen arbeiten. 

In den vergangenen Jahren gab es viele Beispiele, die das bestätigen. Mit der Corona-Pandemie Anfang 2020 verlor der deutsche Leitindex Dax fast 25 Prozent, doch im Herbst desselben Jahres erreichte er neue Höchststände. Und nach Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 fiel der Dax von 14.400 auf 11.800 Punkte, kletterte bis Anfang 2024 aber auf rund 18.000 Punkte. In den letzten Monaten erlebten wir eine regelrechte Kursrallye am deutschen Aktienindex, bei dem der Dax nicht nur die 18.000 Punkte durchbrach, sondern nahezu tagtäglich ein Allzeithoch nach dem anderen erreichte. Zwar raten manche Analysten, in turbulenten Marktphasen die Aktienquote zu reduzieren. Doch erweist sich dieser Versuch des Markt-Timings, also des Identifizierens der richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte, als sehr schwierig. Und das Ein- und Aussteigen am Markt verursacht Kosten, die zu Lasten der Rendite gehen. Besser ist es, in Investmentfonds zu investieren und sich nicht von den kurzfristigen Schwankungen irritieren zu lassen. Denn diese kann man durch aktives Management an die jeweilige Marktsituation anpassen und optimieren. Anleger sollten Kostolanys Rat folgen und breit gestreut – zum Beispiel über Investmentfonds – langfristig investieren und nicht auf die tägliche Wertentwicklung schauen.