Schon gewusst?

Rund 3,5 Milliarden Menschen weltweit sind in diesem Super-Wahljahr zum Gang an die Wahlurne aufgerufen. Besonders im Fokus: Die Wahl zum europäischen Parlament sowie die US-Präsidentschaftswahl. Doch was, so fragen sich viele Anleger, bedeuten politische Ereignisse für die Aktienmärkte. Eine Antwort liefert eine Börsenweisheit: „Politische Börsen haben kurze Beine“. Diese besagt, dass politische Ereignisse wie Wahlen, Anschläge oder Krieg keinen nachhaltigen Einfluss auf die Aktienkurse haben. Das bestätigt auch eine Auswertung von LPL Research und CFRA Research: Demnach verliert der Aktienmarkt – gemessen am US-Aktienindex S&P 500 – nach politischen Ereignissen im Schnitt nach 20 Tagen etwa 4,6 Prozent, nach durchschnittlich 43 Tagen hat er sich aber wieder erholt.  

Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass die Politik nicht doch ein langes Bein bekommt. Entscheidend ist nämlich nicht das Ereignis selbst, sondern wie stark es die Konjunktur und die Umsatz- und Ertragschancen der Unternehmen beeinträchtigt. Langfristig ausgerichtete Anleger sollten sich deshalb nicht von dem kurzfristigen Lärm, den politische Ereignisse oft verursachen, beeinflussen lassen, sondern auf die wirtschaftlichen Fundamentaldaten schauen. Werden diese nicht langfristig stark beeinträchtigt, dann gibt es keinen Grund in Panik zu verfallen und hektisch Aktien zu verkaufen.