Schon gewusst?
Börsenblasen – Wie können sie verlaufen?
An den Finanzmärkten kommt es immer wieder zu Übertreibungen, bei denen die Preise von Vermögenswerten, wie Aktien oder Immobilien, stark steigen und dann plötzlich einbrechen. Diesen dramatischen Preisrückgang bezeichnet man als das Platzen einer „Börsenblase“. Der US-Ökonom Hyman P. Minsky hat festgestellt, dass Börsenblasen typischerweise mehrere Phasen durchlaufen:
Phase 1 – Verdrängung: Anleger glauben an einen großen Wandel, der einen neuen Aufschwung einleitet – etwa durch neue Technologien oder anhaltend niedrige Zinsen.
Phase 2 – Boom: Mit wachsendem Interesse der Anleger steigen die Kurse. Die Berichterstattung nimmt zu, und viele neue Investoren wollen die „einmalige Chance“ nutzen.
Phase 3 – Euphorie: Spekulationen treiben die Preise weiter in die Höhe. Oft ignorieren Anleger die tatsächlichen Werte der Anlagen und setzen darauf, dass jemand bereit ist, noch mehr zu zahlen.
Phase 4 – Gewinnmitnahmen: Einige Investoren erkennen die Überbewertung und beginnen, ihre Positionen mit Gewinn zu verkaufen, was zunächst wie eine Konsolidierung des Marktes wirkt.
Phase 5 – Panik: Die Stimmung kippt, und viele wollen gleichzeitig verkaufen. Die Kurse fallen rapide, da kaum Käufer vorhanden sind – die Blase platzt.
Phase 6 – Entspannung: Nach dem Einbruch stabilisieren sich die Kurse, und der Markt beginnt sich allmählich zu erholen.
Diese Phasen verdeutlichen, dass Märkte zwar Rückschläge erleben, sich aber langfristig oft erholen. Für Anleger ist es daher wichtig, sich nicht von kurzfristigen Schwankungen leiten zu lassen und auf eine solide, langfristige Strategie zu setzen.