Jahresausblick 2021:
„Mit Hoffnung und Zuversicht ins neue Jahr!“

Die Pandemie wird uns 2021 weiterhin beschäftigen. Zuletzt haben die Kapitalmärkte den erfolgreichen Umgang mit der Pandemie vorweggenommen. Wie werden sie sich weiter entwickeln? Wir blicken mit Hoffnung und Zuversicht in das Jahr!

Die Kapitalmärkte reflektieren am Jahresanfang 2021 viel Zuversicht. Nach einer Phase großer Unsicherheit im Frühjahr mit einem heftigen Einbruch an den Märkten hat sich zügig die Überzeugung durchgesetzt, die Pandemie erfolgreich eindämmen zu können. Insbesondere haben die Notenbanken und Regierungen im vergangenen Jahr geholfen und mit sehr expansiven Maßnahmen die Stimmung gedreht.

Wir erwarten, dass die geltenden Kontaktbeschränkungen nachhaltig Wirkung zeigen werden. So dürfte es gelingen, die Covid-19-Fallzahlen wieder nach unten zu bringen und die Zeit zu überbrücken, bis durch die Impfungen eine hinreichende Bevölkerungsimmunität erreicht ist. Auch wenn der erneute Lockdown das Leben von uns allen stark beeinträchtigt: Wir müssen jetzt durchhalten, damit die Wende gelingt. Niedrige Fallzahlen sind das beste Konjunkturprogramm!

Geringer Einfluss der politischen Ereignisse
Von den politischen Ereignissen im In- und Ausland – soweit absehbar – erwarten wir 2021 keinen erheblichen Einfluss auf die Kapitalmärkte. Die US-Wahlen sind entschieden und im Großen und Ganzen haben sich die Unsicherheiten aufgelöst. Eine Zeitenwende für die Kapitalmärkte sehen wir hier nicht.

Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ist für die politische Schlagkraft Europas auf der Welt ein schlechtes Signal. Die Unternehmen haben sich jedoch auf alle Szenarien des Übergangs eingestellt. Entsprechend sehen wir die Auswirkungen des Brexits auf die Kapitalmärkte begrenzt.

Auch die Bundestagswahl in Deutschland am 26. September 2021 dürfte nach derzeitigem Stand zu keinen Überraschungen führen. Es sei denn, die extremen politischen Lager profitieren unerwartet stark, was mit einer Abkehr von marktwirtschaftlichen Prinzipien verbunden sein könnte.

Im Fokus: Chinas Politik
Mit wachsender Aufmerksamkeit blicken wir auf das politische und wirtschaftliche Streben Chinas, auf der Welt eine größere Rolle zu spielen. In der Bekämpfung der Pandemie haben viele asiatische Staaten, auch China, mit ihrem auf die Staatsgemeinschaft ausgerichteten politischen Verständnis wesentlich besser als fast alle westlichen Industrieländer abgeschnitten.

In der Weltpolitik und im internationalen Handel verfolgt China seine Interessen mit kompromissloser Härte. Das könnte westliche Industrieländer dazu verleiten, mit gleicher Münze zu kontern. Mit substanziellen Risiken! Denn in der Folge könnte es zu Handelshemmnissen kommen, die nicht nur exportorientierten Nationen wie Deutschland schaden dürften, sondern generell der wirtschaftlichen Entwicklung auf der ganzen Welt.

Mittelbare Folgen im Auge behalten
Aus der Finanzkrise 2007/2008 haben wir gelernt, dass es nicht nur auf die gut erkennbaren und naheliegenden Folgewirkungen von Krisen ankommt. Auf diese sind die Marktteilnehmer in der Regel gut vorbereitet. Weitaus bedeutender sind Abstrahl- und Fernwirkungen, die nicht unmittelbar auf der Hand liegen. Auf diesen Risikoaspekt wird 2021 zu achten sein.

Trotz der gewaltigen Herausforderungen und Lasten sind wir bislang ganz gut durch die Pandemie gekommen. Doch nicht alle werden diese erfolgreich meistern. Es wird unmittelbar - aber auch mittelbar über Lieferketten oder Kreditbeziehungen - neben kleineren auch größere Unternehmen in ihrer Existenz treffen. Hier ist für den Anleger Wachsamkeit geboten.

Stabilisierung der Wirtschaft durch Fiskal- und Geldpolitik
Freuen dürften sich Anleger darüber, dass nahezu alle großen Länder der Welt mit großzügigen staatlichen Ausgabenprogrammen versuchen, die negativen wirtschaftlichen Folgen zu mildern bzw. zu kompensieren. Flankiert wird diese Politik von den Zentralbanken, die alles tun wollen, um wirtschaftlich negative Folgen abzuwehren.

Eine kreditfinanzierte staatliche Ausgabenpolitik hat im Nullzinsumfeld gute Chancen, über längere Zeit durchzuhalten. Wir erwarten, dass die expansive Geld- und Fiskalpolitik auch 2021 die Hauptlast der Abwendung von wirtschaftlich negativen Folgen der Pandemie tragen wird.

Geduld, Sorgfalt und Umsicht sind nötig, um die längerfristigen Chancen zu nutzen.

Stefan Amenda, Leiter Multi Asset

Klimaschutz – Aktien selektieren
Ereignisse wie die Corona-Pandemie verlangen von Unternehmen eine hohe Anpassungsfähigkeit und -geschwindigkeit, um weiter erfolgreich zu sein. Gleiches gilt für den Klimaschutz, der von vielen Staaten und überstaatlichen Organisationen vorangetrieben wird. Unternehmen müssen sich aktiv den veränderten Herausforderungen stellen. In diesen Zusammenhängen werden wir 2021 voraussichtlich die besten Chancen an den Kapitalmärkten sehen, wie bereits im vergangenen Jahr. Für uns als Anleger für Sie heißt das: rigoros die Aktien selektieren und ein chancenorientiertes Stock-Picking betreiben oder auf aktives Management setzen.

 

Renten – geringer Renditeanstieg erwartet

Wir werden über kurz oder lang einen Modus finden, wie wir mit Covid-19 nachhaltig umgehen. Dem Einbruch in der Wirtschaftsleistung folgt der Nachholbedarf: zurückgestellte Käufe werden getätigt, die Sehnsucht nach Normalität treibt die Menschen in die Gastronomie, Hotels und in die Ferne. Normalerweise würden wir in einem solchen Umfeld Inflation und steigende Renditen erwarten, die der Anleger in Rentenfonds fürchtet. Die massiven Ankaufprogramme der Notenbanken dürften die Zinsen aber weiter niedrig halten. Sichere Anleihen werden vermutlich über das gesamte Jahr im negativen Bereich verbleiben. Wir erwarten, dass sich ein Renditeanstieg in engen Grenzen halten wird.

 

Aktien – wohl die bessere Wahl 2021

Alles in allem sehen wir 2021 Aktien als die klar bessere Wahl. Allerdings ist die Welt nicht vor unerwartbaren  Ereignissen gefeit, wie wir 2020 erleben mussten. Daher sollten Anleger nur entsprechend ihrer Risikoneigung in Fonds mit aktiv gemanagtem Aktienanteil  oder Aktienfonds investieren. Wir werden 2021 noch nicht wieder an die Zeit vor Corona anknüpfen können. Geduld, Sorgfalt und Umsicht sind daher nötig, um die längerfristigen Chancen zu nutzen.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches Anlagejahr 2021. Und vor allem: Bleiben Sie gesund!

Ihr Stefan Amenda